Symptome Medikamentenmissbrauch

Medikamentenmissbrauch äußert sich auf verschiedenen Ebenen. Zum einen kann es sein, dass die Einnahme des Medikaments langfristig Nebenwirkungen mit sich bringt. So führen beispielsweise Beruhigungs- und Schlafmittel zu einer Abnahme der Leistungsfähigkeit am Tag, Konzentrations- oder Orientierungsstörungen.

Zum anderen zeigt sich der schädliche Gebrauch, wenn das Medikament immer öfter und in immer höheren Dosen eingenommen werden muss, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Der Körper entwickelt eine Toleranz gegenüber dem Wirkstoff. Ist das Medikament nicht verfügbar oder wird abrupt abgesetzt, zeigen sich auf psychischer Ebene Symptome wie

  • ein starkes Verlangen nach dem Medikament (Craving),
  • andauerndes Gedankenkreisen um das Medikament,
  • Ängste,
  • Reizbarkeit sowie
  • Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen.

Bei einer stark vorangeschrittenen Medikamentenabhängigkeit kommen auf körperlicher Ebene Entzugssymptome wie beispielsweise

  • Schwitzen,
  • starke körperliche Unruhe,
  • Herzrasen und
  • Schwindel hinzu.

Auch auf Verhaltens- und Beziehungsebene bleibt der Medikamentenmissbrauch nicht folgenlos. Oft zeigen sich

  • ein hoher Beschaffungsaufwand, der viel Zeit raubt,
  • häufige Arztbesuche bei verschiedenen Ärzten,
  • Beziehungs- und Eheprobleme
  • sowie in schweren Fällen von Medikamentenabhängigkeit Beschaffungskriminalität (Fälschung von Rezepten, Entnahme aus Medikamentenschränken, Verwendung von Medikamenten, die eigentlich für Familienangehörige vorgesehen sind).