Phasen der Spielsucht

 1. Phase: Das positive Anfangsstadium

Am Anfang der Spielsucht spielt der Betroffene nur ab und zu. Die Spiele sorgen bei ihm für Nervenkitzel und die Gewinne animieren zum Weiterspielen. Durch das Glücksspiel können die Betroffenen für kurze Zeit dem Alltag entfliehen. In der Anfangsphase geht der Spieler noch seinen gewohnten Pflichten und Freizeitaktivitäten nach. Größere Gewinne fördern allerdings den Drang, immer weiterzuspielen.

 2. Phase: Das Gewöhnstadium

In der Gewöhnungsphase verliert der Betroffene immer mehr die Kontrolle über das zeitliche Ausmaß und das verlorene Geld. Durch Gewinne werden Glückshormone produziert, die dazu führen, dass der Spieler immer weiter machen möchte. Glücksspiele sind so konzipiert, dass auf Dauer der Anbieter gewinnt und somit der Spieler mehr Verluste als Gewinne erspielt. So entwickelt sich eine Abwärtsspirale, weil der Spieler versucht, das verspielte Geld wieder einzuspielen. Der Kontrollverlust ist schleichend und wird häufig zu spät bemerkt.

Im Gewöhnstadium hängt das eigene Wohlbefinden vom Gewinn und Verlust beim Glücksspiel ab. Betroffene ziehen sich immer mehr von Freunden und Familie zurück und verstricken sich in Ausreden. Glücksspiel wird versucht so lange wie möglich zu verheimlichen. Alarmierend wird es vor allem, wenn der Betroffene immer mehr Schulden aufbaut und beginnt, seine Freunde und Familie mit in die Abwärtsspirale hineinzuziehen. Häufig leugnen Betroffene ihr Verhalten und reagieren mit Aggressionen auf Hilfsangebote.

 3. Phase: Das Suchtstadium

Im letzten Stadium werden die Spielsüchtigen zu Exzessiv– und Verzweiflungsspielern. Es gibt keine Grenze mehr für die Dauer und den Einsatz. Die Toleranzmarke sinkt immer weiter und es wird ein immer höheres Risiko (mehr Geld) eingesetzt , um den Nervenkitzel zu erhalten. Die Süchtigen haben in dieser Phase die vollkommene Kontrolle über ihre Sucht verloren. Sozial haben sie kaum noch Kontakt zu Freunden und Familie. Dadurch, dass die potenziellen Spielerfolge der einzige Ausweg sind, um die bestehenden Schulden abzubezahlen, können Spielsüchtige nicht mit Glücksspiel aufhören. In dieser Phase nehmen die psychischen Symptome zu und die Betroffenen zeigen Stress- und Angstzustände. Manche verlieren sogar ganz den Bezug zur Realität. Ohne professionelle Hilfe finden Betroffene kaum mehr zurück in einen normalen Lebensalltag.